Baukasten Segelschulschiff "Gorch Fock" (1958) OcCre
Maßstab: 1:95
Die heutige Gorch Fock ist ein Segelschulschiff der deutschen Marine, auf denen die Kadetten ihre Ausbildung erhalten. Das Schiff wurde bei Blohm & Voss nach den Plänen der ersten Gorch Fock aus dem Jahr 1933 gebaut.
Der Stapellauf war am 23. August, und der Heimathafen des Schiffes ist Kiel. Das Schulfschiff nimmt regelmäßig an den Veranstaltungen der Sail Training Association teil.
Das Modell ist eine detailgetreue Nachbildung des Originals. Unsere Bausätze enthalten bis ins kleinste Detail alle Einzelteile, die für das Zusammenbauen des Schiffsmodells notwendig sind.
Maßstab |
1:95 |
Länge |
950 mm |
Breite |
259 mm |
Höhe |
566 mm |
Alle Maßangaben sind ca. Werte und stammen vom jeweiligen Hersteller
Interessantes zum Schiff
Das Schiff wurde am 24. Februar 1958 auf Kiel gelegt. Wie schon die erste Gorch Fock der Reichsmarine wurde sie bei Blohm & Voss gebaut. Vorausgegangen waren aufgrund des Untergangs der Pamir 1957 starke Kontroversen in der Bevölkerung und den Entscheidungsgremien über Fertigstellung und Indienststellung des Schiffes; dabei wurde unter anderem die Zweckmäßigkeit eines Segelschiffes für zeitgemäße militärische Aufgaben infrage gestellt.
Der Stapellauf erfolgte am 23. August 1958. Dabei hielt Rudolf Kinau, der Bruder Gorch Focks, die Taufrede auf Niederdeutsch. Die Taufe selbst vollzog Rudolf Kinaus Tochter Ulli Kinau. Am 17. Dezember 1958 wurde das Segelschulschiff in Dienst gestellt. Am 3. August 1959 trat die Gorch Fock von Kiel aus ihre erste Auslandsreise an. Das Schiff wurde im Laufe der kommenden Jahre als „Botschafter Deutschlands“ weltweit bekannt. 1964 vertrat es Deutschland bei der Weltausstellung in New York. 1974 besuchte die Gorch Fock im Rahmen der Großseglerregatta Kopenhagen–Gdingen als erstes Kriegsschiff der Bundesmarine einen polnischen Hafen. Vergleichbares gilt für den Besuch im jugoslawischen Hafen Split im Jahr 1977. Im August 1976 wurde sie bei der Großseglerregatta aus Anlass der 200-Jahrfeier der USA zum Sieger erklärt, da sie beim Abbruch wegen einer Flaute am weitesten vorne lag.
1985 und 1991 gab es verschiedene Umbauten und 2000/2001 eine längere Werftliegezeit, so dass einige Ausbildungsfahrten mit der dazu gecharterten norwegischen Statsraad Lehmkuhl durchgeführt wurden. Im Jahr 2012 wurden Reparaturen für rund zehn Millionen Euro notwendig, obgleich das Schiff erst 2010 generalüberholt worden war.
Das Schiff untersteht der Marineschule Mürwik, Heimathafen ist Kiel.
Die Gorch Fock ist nach den gleichen Plänen gebaut wie die nachfolgenden Schwesterschiffe der ersten Gorch Fock, die etwas größer ausfielen. Allerdings wurden die Sicherheitsstandards nach dem Untergang der Pamir deutlich verbessert.
Der Stahlrumpf des Schiffes ist als Glattdecker mit verlängerter Poop und Back konzipiert. Die Takelage besteht an den beiden vorderen Masten aus Fock- beziehungsweise Großsegel, doppelten Mars- und einem einfachen Bramsegel sowie einem Royalsegel, der Besanmast ist als Pfahlmast mit 2 übereinanderliegenden Gaffelsegeln ausgeführt. Die Masthöhe ist im Vortopp 45 m, im Großtopp 44,90 m und beim Besantopp 39,80 m, jeweils über Wasser gerechnet. Ihre 23 Segel gliedern sich wie folgt: 10 Rah-, 6 Stag-, 4 Vorsegel, 2 Besane sowie 1 Besantoppsegel, die jeweiligen Spierenlängen betragen an Fock- u. Großrah 24 m, der Bugspriet misst 18,8 m, davon 8,9 vor dem Bug, und der Besanbaum 16,4 m. Die Bramstengen der beiden vorderen Masten sind zum Fieren eingerichtet, um das Befahren des Nord-Ostsee-Kanals zu ermöglichen. Inzwischen erhielt das Schiff weitere „Garnituren“ mit leicht verändertem Schnitt, dadurch erhöhte sich die Gesamtfläche der Besegelung auf rund 2.000 Quadratmeter.
Das 1958 gebaute Schiff ist weitgehend baugleich mit der 1933 gebauten Gorch Fock. Zur Unterscheidung der Schiffe werden gelegentlich in Klammern das Baujahr oder eine Ziffer in Klammern angehängt, die aber nicht zum Schiffsnamen gehören. Dies gilt genauso für das Präfix SSS für Segelschulschiff, welches in der Literatur regelmäßig auftaucht. Beide Schiffe sind nach dem Schriftsteller Gorch Fock benannt.
Die Gorch Fock hat ihre Galionsfigur bisher fünf Mal gewechselt. Die Form der Figur, ein stilisierter Albatros, blieb bis auf Details gleich. Der Entwurf stammt von dem Bochumer Künstler und vormaligen U-Boot-Kommandanten Heinrich Schroeteler.
- Der erste Albatros von 1958 bestand aus Holz, er riss nach wenigen Jahren ab.
- Die Ersatzfigur war ebenfalls aus Holz. 1969 wurde sie aus Gewichtsgründen ausgetauscht. Zunächst wurde die Galionsfigur in der Marineschule Mürwik aufgestellt, später vor dem Marinestützpunkt Olpenitz bei Kappeln (Schleswig-Holstein). Nach der Schließung des Stützpunkts und einer öffentlichen Debatte über den Verbleib der Galionsfigur fand diese nach gründlicher Aufarbeitung am 29. November 2012 am südlichen Brückenkopf der Schleibrücke in Kappeln ihren neuen Platz.
- Der dritte Albatros war aus leichterem Polyester. Er zerbrach, als er bei einer Überholung der Gorch Fock in der Elsflether Werft von 2000 bis 2001 abgebaut werden musste.
- Der vierte Albatros war ebenfalls aus Polyester. In der Nacht zum 11. Dezember 2002 im Ärmelkanal ging die Galionsfigur in schwerer See verloren.
- Der fünfte Albatros wurde von den Schiffsbildhauern Birgit und Claus Hartmann aus Schwanewede aus Eschenholz gefertigt. Er ging am 5. Dezember 2003 etwa 100 Seemeilen westlich der französischen Küste in einem Sturm verloren.
- Der sechste Albatros besteht aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff.
Die Gorch Fock hat auf der Heimreise von der 62. Auslandsausbildungsreise unter dem Kommando von Kapitän zur See Horst-Helmut Wind im Seegebiet Englischer Kanal/Nordsee bei Südweststurm vom 17. bis 18. November 1980 ein Etmal (die innerhalb von – nicht immer genau – 24 Stunden zurückgelegte Strecke) von 323 Seemeilen erzielt und konnte dabei den bis dahin bestehenden Rekord für Verdränger-Segelschiffe in diesem Seegebiet um sieben Seemeilen überbieten. Zeitweilig wurden dabei 17 kn Fahrt über Grund gemessen.
Bei einem Sturmtief in der Straße von Florida mit Windgeschwindigkeiten bis 70 kn wurde diese Bestmarke sogar noch überboten und das Schiff erreichte 18,2 kn. Dabei riss eines der Segel, worauf das Schulschiff aus dem Tropensturm herausgesteuert wurde.
Quelle: wikipedia.de http://de.wikipedia.org/wiki/Gorch_Fock_%28Schiff,_1958%29